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Polygonaceae – Knöterichgewächse

Jahrbuch der Schweizer Staudenfreunde

Polygonaceae – KnöterichgewächsePolygonaceae – Knöterichgewächse. Jahrbuch 2009 der Gesellschaft der Schweizer Staudenfreunde GSS. 152. S., zahlreiche farbige Abb., kartoniert, CHF 25,00. ISSN 1011-5838
Zu bestellen unter: Sekretariat GSS ZHAW, IUNR, Postfach 335, CH-8820 Wädenswil, +41 (0) 58 934 59 46, montags 8:00 – 12:00 / 13:00 – 16:30, sekretariat@staudenfreunde.ch

Seit mehreren Jahren bringt die GSS ein Jahrbuch heraus, dass sich mit einer Gattung oder Pflanzengruppe umfassend beschäftigt. Dieses aufwändig und professionell gestaltete Jahrbuch steht dabei nicht nur Mitgliedern zur Verfügung. Vielmehr ging man bei der GSS den Weg, das Jahrbuch frei von einer Mitgliedschaft abbonieren oder einzeln kaufen zu können. Dies ist sehr erfreulich, einerseits wegen der sehr hohen Qualität, andererseits weil die behandelten Gattungen oder Pflanzengruppen meist nicht in Büchern (zumindest nicht in deutscher Sprache) behandelt wurden.
Das Jahrbuch 2009 hat sich eine Pflanzengruppe vorgenommen, die zunächst einmal gar nicht so attraktiv scheint: die Knöterichgewächse – eine Pflanzenfamilie mit meist kleinen und nicht sehr attraktiven Blüten. Bei ihnen kommt es auf die Masse an oder die "Verpackung" an, z. B. mit auffälligen Hüllblättern. Oder die Laubblätter haben einen größeren Zierwert als die Blüten, bzw. der Blütenstand. Neben einigen sehr gefährlichen Unkräutern gibt es aber auch höchst gartenwürdige Vertreter, wie etwa den Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis).
Wie auch die bisherigen Jahrbücher, so ist auch das vorliegende aufgebaut. Natürlich geht es Gärtnern zuerst um die gärtnerischen Aspekte der beschriebenen Pflanzengattung oder -gruppe, also um die wissenschaftliche Beschreibung, nomenklatorische Fragen, natürlich die Vorstellung von Arten und Sorten, etc. Es finden sich Erfahrungsberichte von Gärtnern und Gestaltern. Es finden aber auch andere Aspekte Eingang, wie die medizinische Nutzung, Verwendung in der Küche nebst Kochrezepten, Bedeutung in Kunst und Kultur, usw.
Immer gelang es der GSS erstklassige Autoren für die einzelnen Berichte zu finden, so auch für das Knöterichheft.
Auszug aus dem Inhalt:
Adrian Möhl stellt eine unterschätzte Familie, die Knöterichgewächse, vor. Jörg Pfennigschmidt beschreibt seine Knöteriche. Hermann Gröne stellt sein Knöterichbeet vor. Moritz Vögeli erzählt von seinem Besuch bei dem Knöterich-Züchter Chris Ghyselen. Moritz Vögeli, Regine Anderegg-Frey und Roth Bossardt stellen das Sortiment vor. Roland Fasnacht berichtet über Rhabarber und Maja Dal Cero über Buchweizen – Gran Saraceno und anschließend über die Arzneipflanzen unter den Knöterichen. Ein Beitrag von Kristina Piwecki heißt: Ernst Ludwig Kirchner und das "Haus in den Lärchen". Elisabeth Jakob schreibt über den japanischen Staudenknöterich: einst beliebt, nun verhasst. Auch Martin Bolliger befasst sich mit dem Japan-Knöterich: eine Gartenpflanze macht Probleme. Fritz Jakobs Thema heißt: Himalaja Polygonaceae – dem Himmel näher. Den Abschluss macht Ruth Bossardt mit Rezepten.
Insgesamt entstand ein ausgezeichnetes kleines Buch über die Knöterichgewächse, das mit gutem Gewissen empfohlen werden kann.
Das einzig bedauerliche ist, dass die Autoren sich entschieden haben in der Benennung/Nomenklatur der Namenliste Stauden, international standard, H.J. van de Laar etc., 2005 zu folgen, statt der wissenschaftlichen Einteilung, wie sie etwa in der neuesten (18.) Auflage des Zanders verwendet wird. Dadurch wird nicht mehr Einheitlichkeit in der Benennung erreicht. Außerdem entstanden dadurch völlig falsche Namen, wie etwa "Persicaria polymorpha 'Johanniswolke'", statt – korrekt Aconogonon species 'Johanniswolke'.

geschrieben von Klaus Kaiser am 12.02.2012 um 11:29 Uhr.


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